Annette Scherl und ihre Duopartnerin am Klavier, Akiko Bock können auf eine langjährige, erfolgreiche Podiumserfahrung zurückblicken.
Schon zu Annette Scherls Studienzeit hatten sie, damals beflügelt durch die gemeinsame Liebe zur Barockmusik, das Barockensemble „La Flora“ gegründet, mit dem sie Ausschnitte aus Barockopern, Ensembles und Kantaten in historischer Aufführungspraxis musizierten.
In den letzten Jahren führte die gemeinsame Leidenschaft für spanische Musik und Flamenco die beiden Musikerinnen erneut zusammen. So begannen sie, ein Programm mit spanischen Liedern und Klaviermusik im Stil der großen spätromantischen Komponisten zu erarbeiten, wodurch schließlich das „Dúo Apasionado“ entstand.
Das Herz des Programmes bilden folkloristisch beeinflusste Kunstlieder und Klavierstücke von Enrique Granados, Isaac Albeniz, Joaquin Turína, Manuel Infante und Manuel de Falla.
Enrique Granados (1876-1916), ein Katalane und Isaac Albeniz (1860-1909) waren stets von Andalusien fasziniert und hielten die dortige Atmosphäre aus romantischer Perspektive in Meisterstücken des spanischen Liedes fest. Joaquin Turína (1882-1949) orientierte sich bei seinen Kompositionen zeitweise mehr zum Neoklassizismus oder zur Folklore hin, eine sehr interessante und ausdrucksstarke Synthese.
Werke für Klavier, die sich in tänzerischer Anmut bewegen, komponierte der direkt aus Andalusien stammende Manuel Infante (1883- 1958). Manuel de Falla (1876-1946) war der erste spanische Komponist der neueren Zeit, dessen Werk, ebenfalls auf der heimatlichen Volksmusik basierend, Weltruhm errang.
Die „Siete canciones populares espanolas“ (1914/15) gehören zu den wenigen Kompositionen, in denen de Falla Volksmelodien nahezu notengetreu übernommen hat.
In der Regel schrieb er im Stil und Geist der andalusischen Folklore, wobei der „canto jondo“, ein tief empfundener, eher schwermütiger Gesang, in dem sich maurisches, jüdisches und zigeunerartiges mischt, eine wichtige Rolle spielte. Den nächsten Spanischen Abend des „Dúo Apasionado“ finden sie unter Konzerte.
Als Cembalistin wirkte sie bei zahlreichen Konzerten in Japan und Europa mit, u. A. in Zusammenarbeit mit namhaften Künstlern wie dem Dirigenten Christopher Hogwood oder den Sängern Kiri Te Kanawa und Ernst Haefliger, darunter bei Internationalen Musikfestivals in Wien, Salzburg, Oxford, London, Oviedo, auch als Solistin im Brandenburgischen Konzert Nr.5 von J.S. Bach, wovon eine Fernsehaufnahme gemacht wurde.
Sie war Cembalistin und Probeassistentin der „Japanischen Oratorien-Gesellschaft“, Leiterin des Barockensembles „La Flora“ im Rhein-Main-Gebiet und des „Japanischen Chors Frankfurt“.
Seit sie in Deutschland lebt, gab sie nach erneuten Klavierstudien bei Prof. Picht-Axenfeld und Prof. Klaus Börner als Pianistin zahlreiche Konzerte mit spanischen und französischen Werken in Rheinland-Pfalz, Hessen und in Japan (Kumamoto).
Sowohl als Cembalistin als auch Pianistin interpretiert sie Werke der Alten Musik bis zur Moderne, mit Schwerpunkt auf spanischer und französischer Literatur.